Mit Beton etwas selber machen, das juckt mir ja schon länger in den Fingern. Vor vielen Monaten habe ich mich mit einer Freundin zusammen getan und sowohl Gießbeton als auch Knetbeton gekauft. Wir wollten gemeinsam Vasen, Teelichthalter und Gartendeko machen. Hat leider irgendwie nicht geklappt und jetzt konnte ich einfach nicht widerstehen und habe den Knetbeton ausgepackt, um mir damit einen Küchenrollenhalter selber zu machen! Yes, mein erstes DIY Projekt für mein neues Home-Office und dann auch noch zum ersten Mal mit Beton. Was ein Spaß! :)
Ich arbeite ja für meine Karten super gerne mit Aquarellfarben, wenn es darum geht die Stempelmotive zu kolorieren. Manchmal finde ich sogar Zeit um wieder etwas zu illustrieren. Genau dafür brauche ich dann entweder mein altes Geschirrhandtuch, oder nutze ganz gerne auch Küchenrolle. Praktisch, saugfähig und man kann es direkt entsorgen. Bisher lag die Küchenrolle aber einfach nur mit in der Schublade mit meinen Aquarellfarben, oder stand eher weniger dekorativ irgendwo herum. Ich meine, habt ihr schonmal irgendwo einen schönen Küchenrollenhalter gesehen, der nicht direkt ein kleines Vermögen kostet?
Tatsächlich hatte ich echt keine Lust mehr zu suchen und Selbermachen war dann die einzig logische Schlussfolgerung. Vielleicht habt ihr ja Lust auch einen zu machen? Dann kommt jetzt hier die Anleitung für euch.
Ihr braucht für den DIY Küchenrollenhalter:
- *Beton zum Kneten Lufttrocknend 1,5kg
- Wasser
- eine Schüssel (bitte keine gute Salatschüssel nehmen)
- Einweghandschuhe
- alte Spachtel
- Pinsel und Speiseöl
- Schleifpapier
- Teelicht
- Folie
- 2 Kreise als Schablone (meine sind ca. 16 cm Durchmesser)
- Acrylglas Rundstab, Durchmesser ca. 3 – 3,5 cm & ca. 33 cm Hoch, z.B. *Acrylglas XT, Rundstab klar, Ø 35 mm Lang 500 mm
- ggf. Silikon
Wenn ihr mögt könnt ihr natürlich auch ein Rundholz oder Metallrohr nehmen. Ein Kupferrohr sieht bestimmt auch mega hübsch aus.
Los geht´s: Wenn ihr die Handschuhe angezogen habt könnt ihr anfangen die Maße für euren Knetbeton anzurühren. Achtet dabei auf die Angaben auf der Verpackung des Betons, dort steht das genaue Verhältnis zwischen Wasser und Beton drauf. Bei der Menge habe ich das ein bisschen nach Gefühl gemacht. Schaut zwischendurch, ob euch die Menge des Knetbetons für eure Bodenplatte reicht. Dann lasst ihr euren Knetbeton für ca. 2-3 Minuten ruhen, damit sich eine gute Knetmasse bilden kann. Fast wie beim Backen. :)
Aus Pappe habe ich mir zwei Kreise zugeschnitten. Dafür habe ich eine Schüssel genommen und sie auf die Pappe gestellt. Mit einem Stift zeichnet ihr die Form nach und schneidet das dann mit einer Schere oder einem Cutter aus. Als Schmierunterlage habe ich mir einfach ein großes Stück Papier untergelegt, darauf kommt dann eine der Kreisschablonen und darüber Folie. Die Folie ist wichtig, damit der Beton nicht auf der Pappe kleben bleibt.
In den Händen wird mit dem Knetbeton eine Kugel geformt und diese dann mittig auf die Kreisschablone gelegt. Von oben legt ihr dann eine weitere Folie auf und nehmt die zweite Kreisschablone zur Hand. Gleichmäßig und mit etwas Druck wird der Beton geplättet und bekommt so seine flache Form. Es kann sein das der Rand ein wenig einreißt, mit den Fingern kann man den Beton aber sehr gut wieder in Form bringen und glatt streichen. Übrigens habe ich festgestellt das die Folie ein super Hilfsmittel ist um die Betonoberfläche zu glätten. Legt sie einfach auf den Beton und streicht mit den Fingern vorsichtig darüber.
Wenn ihr die Höhe und Form eurer Platte für den Küchenrollenhalter fertig habt, fehlt im Prinzip nur noch das Loch für den Acrylglas Rundstab. Dafür wird das Teelicht von aussen mit Speiseöl bestrichen und dann mittig in den Beton gedrückt. Macht das am besten in einer drehenden Bewegung, dann schiebt ihr den Beton nur zur Seite und drückt ihn nicht weg. Das ist etwas einfacher und das Speiseöl sorgt dafür, dass ihr das Teelicht nach dem Trocknen wieder entfernen könnt.
Solltet ihr schon öfter mit Beton gearbeitet haben und absolute Profis sein, dann schüttelt ihr vielleicht mit dem Kopf und fragt euch “warum macht sie das nicht direkt mit dem Acrylglas?”. Äh ja, als ich die Idee dazu hatte, fehlte mir das Acrylglas und ich hatte Lust einfach mal zu testen wie das überhaupt mit dem Beton so funktioniert. Mittlerweile habe ich zwei dieser Bodenplatten gemacht und bin ganz froh, dass ich die Teelicht-Variante genutzt habe, denn jetzt kann ich anstelle des Acrylglas Rundstabs auch eine Variante mit einem Rundholz machen. Der Küchenrollenhalter mit Holz kommt dann definitiv in die Küche.
Ist der Beton trocken – ich habe etwas mehr als 24 Stunden gewartet – könnt ihr das Teelicht entfernen und überstehende Kanten und unschöne Oberflächen mit etwas Schleifpapier begradigen. Die Oberfläche wirkt dadurch schön glatt. Mir hat nicht so gut gefallen wie der Beton getrocknet ist, er war recht hell. Mit einem Schwamm habe ich dann einfach etwas von dem Speiseöl auf die gesamte Fläche aufgetragen. Dadurch wurde er etwas dunkler.
Mit etwas Silikon habe ich den Acrylglas Rundstab dann in der vorgesehenen Mulde befestigt. Er steht jetzt hier schon ein paar Tage und ist in Verwendung, bisher klebt es sehr gut. Ich werde berichten.
Ich bin so glücklich mit dem Ergebnis! Sieht super aus wie ich finde und die Küchenrolle muss nun nicht mehr versteckt hinter irgendwelchen anderen Dingen liegen. Jetzt habe ich die Küchentücher tatsächlich immer griffbereit, auch für Mixed Media Projekte, sollte es mich mal wieder überkommen. Aber eigentlich habe ich gerade wieder mehr Lust auf Illustrationen…
Die süßen Roboter, die Stempel, mag ich echt gerne. Ich habe hier auch schonmal ein paar Karten gezeigt. Da habe ich sie auch schon mit meinen geliebten Aquarellfarben koloriert.
Ich glaube, von den Teilen mache ich noch ein mehr als Geschenk für ein paar meiner Freundinnen, die schon die ganze Zeit wissen wollen, was genau ich denn mit dem Knetbeton vorhabe.
Mit diesem Glas & Beton do it yourself Projekt nehme ich noch sehr gerne bei der #DIYChallenge von Lisa und Dani teil. Zwar auf den letzten Drücker, aber ich habe auch schon eine Idee für die nächste Challenge.
Habt einen feinen Tag,
Das ist ja mal ne coole Idee… Danke dafür! :-D
Hihi, gerne! Hat auch echt Spaß gemacht. :) LG